Reboarder Kauf – auf was muss ich achten?

Reboarder Kindersitz im Auto eingebaut mit StofftierBeim Reboarder Kauf, so wie bei jedem Kauf eines neuen Kindersitzes, gibt es einige Dinge zu beachten. Dabei sollte die Sicherheit Ihres Kindes immer an erster Stelle stehen. Somit ergeben sich einige Fragen, derer Sie sich vor Ihrer Kaufentscheidung bewusst werden sollten. DEN besten Kindersitz gibt es nicht – er muss jedoch der Beste für Ihre ganz individuelle Situation sein.

 

Welcher Kindersitz passt zu meinem Kind?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass alle Kinder bis zur ihrem 12. Geburtstag in einem Kindersitz im Auto mitgenommen werden müssen, solange sie unter 150cm groß sind. Dies besagt §21 der Straßenverkehrsordnung (StVO).

Zudem müssen alle Babys bis zu 9kg in einer Babyschale mitgeführt werden. Diese ist rückwärts gerichtet ins Auto einzubauen.

Zwischen den Jahren 2013 und 2018 befinden wir uns in einer Übergangszeit zweier Prüfnormen. Die alte Prüfnorm (ECE R-44) soll dann nach 2018 von der neuen Prüfnorm (ECE R-129 oder auch bekannt als i-Size) abgelöst werden. Aktuell sind Kindersitze nach beiden Prüfnormen im Verkauf erhältlich und somit auch für den Straßenverkehr zugelassen.

Bei der alten Prüfnorm gibt es verschiedene Versionen. Die aktuelle Version ist ECE R-44/04. Gültig ist jedoch auch noch die vorangegangene Version ECE R-44/03. Die Versionen ECE R-44/01 und /02 sind bereits veraltet und dadurch nicht mehr für den Straßenverkehr zugelassen.

Die Klassifizierung der Sitze nach alter Norm verläuft nach Gewicht des Kindes. Das Alter ist hier nur ein Richtwert, die Körpergröße ist völlig außer Acht gelassen.

ece-r 44 Gewichtsklassen



 

Nach der neuen i-Size Regelung müssen Kinder mindestens 15 Monate in einem Reboarder im Auto mitgenommen werden. Die Klassifizierung erfolgt, anders als bei der alten Prüfnorm, nicht mehr nach Gewicht, sondern nach Alter und Größe des Kindes. Zudem sind alle i-Size Sitze mit ISOFIX, für ein schnelles und einfaches Einbauen im Auto, ausgestattet.

Wenn Sie einen neuen Reboarder kaufen wollen, sollten Sie sich an Alter und Größe Ihres Kindes orientieren. Zu empfehlen ist, die verschiedenen Modelle im Fachhandel mit Ihrem Kind zu testen. Dadurch können Sie feststellen, welcher Sitz optimal zu Ihrem Kind passt.

Auch wenn bis 2018 sowohl Reboarder und Kindersitze nach Alter, als auch nach neuer Regelung zugelassen sind, empfiehlt es sich bereits jetzt, einen Kindersitz nach neuer i-Size Regelung zu kaufen.

 

Warum soll ich mich für einen Reboarder entscheiden?

Da die Sicherheit des Kindes oberste Priorität hat, ist diese Frage ganz einfach zu beantworten. Ein Reboarder bietet 5 Mal so viel Schutz wie ein vorwärts gerichteter Kindersitz. Während der Nackenbereich des Kindes bei einem Frontalaufprall stark belastet wird und es somit zu schlimmen Verletzungen bis hin zur Querschnittslähmung kommen kann, bleiben diese empfindlichen Stellen bei einem Aufprall im Reboarder verschont.

 

Passt der Reboarder in mein Auto?

ISOFIX Befestigungssystem Opel Astra

So kann ISOFIX aussehen. Hier beim Opel Astra.

Bei der Suche nach dem richtigen Reboarder müssen Sie auch darauf Acht geben, ob der Sitz in Ihr Auto passt. Anhand der Kompatibilitätslisten der Hersteller können Sie feststellen, ob der ausgewählte Sitz für Ihr Fahrzeug zugelassen ist.

Bei ISOFIX-Kindersitzen und Reboarder ist zu überprüfen, ob Ihr Auto mit einer ISOFIX-Halterung ausgestattet ist. Falls dies nicht der Fall ist können Sie in einer Vertragswerkstatt in Erfahrung bringen, ob ein Umrüsten bei Ihrem Fahrzeugmodell möglich ist.

Außerdem stellt sich die Frage wo Sie Ihr Kind im Reboarder sitzen lassen wollen. ISOFIX und 3-Punkt-Rückhaltegurte sind oftmals nur an den äußeren Sitzen der Rückbank vorhanden. Zudem darf nicht jeder Kindersitz auf dem Beifahrersitz angebracht werden.

Ob der Sitz in Ihr Auto passt, wie er eingebaut wird und wie es sich mit dem Platzangebot verhält erfahren Sie im Fachhandel. Dort können Sie zum Test den Reboarder in Ihr Auto einbauen.

 

Gebrauchte Sitze kaufen – eine gute Idee?

Wie bereits erwähnt sind alte Sitze (mit Prüfsiegel ECE R-44/02 oder /01) nicht mehr für den Straßenverkehr zulässig. Dies sollten Sie in jedem Fall beachten.

Des Weiteren ist vom Kauf eines gebrauchten Kindersitzes, dessen Vorgeschichte Sie nicht kennen, abzuraten. Ein Reboarder, der bereits längere Zeit von einer anderen Familie genutzt wurde, kann durch schlechte Behandlung oder gar einem Unfall erhebliche Schäden erlitten haben. Diese sind teilweise äußerlich nicht sichtbar, mindern die Sicherheit des Sitzes jedoch enorm und können somit keinen ausreichenden Schutz mehr leisten. Ein gebrauchter Sitz birgt also ein hohes Risiko für Ihr Kind.

Wenn Sie dennoch einen gebrauchten Kindersitz oder Reboarder kaufen wollen, dann nur wenn Sie sich zu 100% sicher sein können, dass der Sitz weder innerliche noch äußerliche Mängel hat.


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Ein Kommentar

Guten Tag,

die klassischen Babyschalen sind zwar zu empfehlen aber nicht zwingend vorgeschrieben. Zulässig sind auch quer zur Fahrtrichtung montierte spezielle Babywannen oder Kinderwagenaufsätze (z.B. Sleeper von Britax-Römer oder Navetta XL von PEG) Auch wenn diese Modelle langsam vom Markt verscheinden, sind sie dennoch zulässig solange sie der ECE R 44-03 oder 04 entsprechen.
Weiterhin gibt es Kombinationssysteme in den Gr. 0, 0+ und I.

Der Zeitplan, nachdem ab 2018 nur nach ECE R 129 zugelassen wird, dürfte sich nicht halten lassen.

Sie erwecken den Eindruck, dass nach 2018 nur nach I-Size zugelassene RWF-Systeme zugelassen sind.
Fakt ist aber, dass sich für den Verbraucher nichts ändert
n wird. Nach ECE R 44 (Vers. 03 + 04) gekaufte und zugelassene Systeme dürfen weiter verwendet werden.

mfg

Hans Haroske